Unser Zwei | 2 Siege in Folge sind eine Serie

18. April 2023

Kuriose Verhältnisse
Bereits vor dem Spielbeginn sorgt die Begegnung für allerlei Gesprächsstoff. Während einige Bischofszeller die Rolle des Kapitäns mit derjenigen des Trainers verwechseln, verspäten sich andere aufgrund des Verkehrs, obwohl weder Ostern war noch der Gotthard durchquert werden musste. Ausserdem kam zum Vorschein wie wenige Spieler das Aufgebot durchlesen. Das Anzeichen ist klar – das Selbstvertrauen stimmt! Dennoch sitzt Damian bereits da das erste mal auf Nadeln. Auch die Platzzeichner stehen im Fokus. In der Champions League unvorstellbar, in Bischofszell Realität. Doppelt so viele Mittelkreise wie gewohnt verzieren die Spielwiese in der Bruggfeld-Arena.

Wildes Anrennen ist nicht alles
Fussball wird aber auch noch gespielt! Der Schiedsrichter, von der späten Ankunft des Heimteams bereits genervt, quittiert eine Erklärung seitens des Heimtorhüters („Mir hend dis Pfiffe ebe nöd ghört“) mit einem trockenen „Da glaubi nöd.“
Trotz Platzinspektion, früher Besammlung und einer handvoll Gästefans sind die Wängener nicht bereit. Die Begründung liegt auf der Hand. Die Wängener haben wohl keine Pasta gefuttert. Frei nach dem Motto „lieber schüssed mir zwei als di andere eis“ legen die Bischofszeller mit einem Startfurioso los. Wir schreiben Spielminute zwei als Thierry den ersten Hochkaräter auf den Füssen liegen hat. Sein Lauf in die Offensive war genial, vor dem Tor kommt allerdings sein Verteidigerinstinkt hervor. Mit seinem Schuss eröffnet er prompt ein eigenes Raumfahrtprogramm. Den Routinier Erik wurmt dies so sehr, dass er dem Jungspund präsentieren will wie es gehen würde. In Minute vier schliesst er einen sehenswerten Angriff souverän ab und schiesst somit den Fc Bischofszell in Führung.

Die Wängener haben vermutlich einen Wecker auf 20:05 Uhr gestellt, denn ab da übernehmen sie das Spielkommando. Mit einem einstudierten Angriff überrennen sie die Abwehr der Bischofszeller gleich mehrfach, finden ihren Meister jedoch immer wieder im überragenden Torwart Stefan. Eine einzige Unsicherheit leistet er sich dennoch. Diese bleibt glücklicherweise unbestraft. Den Abpraller, der genau vor die Füsse vom Wängener Stürmer fällt, bleibt von der Wängener Nummer 18 gekonnt ignoriert. Trotz schreienden Mitspieler blickt der Stürmer, mit Rücken zum Tor und zum anrollenden Ball, in den Himmel. Einzige mögliche Erklärung: Er arbeitet wohl bei der Vogelwarte Sempach und hat einen seltenen Vogel entdeckt.
Schlussendlich gehen die Bischofszeller mit einer knappen Führung in die Halbzeitpause.

Ebenso unbeeindruckt wie sich die Bischofszeller vom Wängener Sturm zeigen, lässt sich Coach Rafael nicht aus der Ruhe bringen als der Schiedsrichter die Mannschaften auf den Platz bittet. In einer Seelenruhe gibt er unzählige Tipps und Tricks an die Mannschaft weiter. Damian wird ein zweites Mal nervös.

In der zweiten Halbzeit spielen eigentlich nur noch die Gäste aus Wängi. Ausser einem Krampf von Thierry, der Magnesium nur aus Geschichten kennt und einer Tormöglichkeit, die wiederum mirakulös von Stefan vor dem Netz pariert wird, passiert nicht mehr viel. Neben souveränen Abwehrverhalten prägten einzig Kreisligaphrasen wie „Nummer 7 het sicher schomol höcher gspielt“ das Spiel. Das Spiel endet etwas glücklich aber nicht unverdient mit 1:0.

Man of the Match: Stefan „the wall“ Schär, neben unzähligen wichtigen Paraden lockt er zahlreiche Fans an den Spielfeldrand, die ihn und die Mannschaft mehrfach lautstark unterstützen.